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Blankenburg

Die Blütenstadt am Harz!

Foto: Jana Böhme

20.10.2023

Festakt zum Tag der Deutschen Einheit

Am Tag der Deutschen Einheit luden die Partnerstädte Wolfenbüttel und Blankenburg (Harz) zum gemeinsamen Festprogramm in die Bergkirche St. Bartholomäus.

Neben zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft folgten auch Landrat Lech Janicki aus Blankenburgs polnischem Partnerlandkreis Ostrzeszow und Dr. Christoph Meyns, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, der Einladung.

Einen würdevollen musikalischen Rahmen schufen „Das Ensemble zum Tag der Deutschen Einheit aus Michaelstein“, bestehend aus Peter Grunwald, Torsten Michel, Pär Engstrand und Antje Becker, sowie das Quartett „Spiwozie“ – Anton, Juri, Myrazlawa und Taisa – aus Wolfenbüttel.

In seiner Festrede erinnerte sich Dr. Christoph Meyns an sein Erleben und Wahrnehmen der deutschen Wiedervereinigung. Als damals 28-jähriger befand er sich zu der Zeit als Stipendiat in Papua-Neuguinea – und die Wende bekam er nur am Rande mit. Nach seiner Rückkehr lernte er die Ostdeutschen kennen und die Herausforderungen, die sich ihnen stellten. Die Wiedervereinigung war eine unfassbare Leistung.

In seiner Rede blickte er auf die vergangenen 30 Jahre zurück – bis hin zum Ukrainekrieg und den Schwierigkeiten, die unsere Gesellschaft derzeit zu meistern hat. Sorgen würden ihm die gezielten  Versuche von rechts bereiten, den Rechtsstaat zu untergraben. Er mahnte, dass ein Wandel zu einer ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsform notwendig sei. Die Gesellschaft müsse sich von fossilen Brennstoffen verabschieden, aber auch jeder einzelne sei gefragt, durch seinen eigenen Lebensstil durch Verzicht rund ein Drittel Energie einzusparen.

Die Wiedervereinigung sei ein großes Glück – aber auch eine große Herausforderung. Es sei gut, sich mit diesem Tag der Deutschen Einheit regelmäßig daran zu erinnern, welch Glück die  Wiedervereinigung war.

Nach der beeindruckenden Rede des Landesbischofs, die mit großem Beifall der Gäste gewürdigt wurde, bat Moderatorin Katy Löwe die Bürgermeister Ivica Lukanic und Heiko Breithaupt zum  Gespräch.

Gemeinsam erinnerten sie sich, wie sie die Wiedervereinigung erlebten – der eine als Kind im Osten des Landes, der andere als Jugendlicher aus dem Westen. Sie tauschten sich darüber aus, was für sie Freiheit bedeutet. „Wir können gestalten und haben das Heft des Handelns selbst in der Hand“, brachte es Heiko Breithaupt für sich auf den Punkt. „Ich bin dankbar, diese Freiheit zu haben.“

Zur gelebten Partnerschaft mit Wolfenbüttel betonte er, dass die Nähe beider Städte zueinander ein großes Potential biete – zum Beispiel auch, um Schulen beider Städte zusammenzubringen. Die  Zusammenarbeit solle gepflegt werden. Das müsse nicht allein durch die Verwaltung erfolgen. Auch die Vereine sind eingeladen, die Partnerschaft zu beleben. Im sportlichen Austausch ist dies schon deutlich.

Ivica Lukanic betonte, dass er die Herzlichkeit der Partnerschaft sehr schätze. Für ihn bedeute diese eine Möglichkeit, die Grenze in den Köpfen verschwinden zu lassen. „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, die Menschen zusammen zu bringen“, ergänzte Heiko Breithaupt seinen Amtskollegen und Freund. „Wir sind ein Teil von Europa.“

Diesen Worten schloss sich Lech Janicki in seinem Grußwort an und betonte die große Bedeutung der Wiedervereinigung aus Sicht der polnischen Freunde.

Bilderstrecke Festveranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit (Fotos: Jana Böhme)