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Persönlichkeiten der Stadt


Albrecht der II. Graf von Regenstein/Heimburg

vor 1310 - 1347/51

Geboren wurde der durchaus mit ritterlichen Tugenden ausgestattete Graf wohl auf der Heimburg bei Blankenburg (Harz). Sein Kampf mit dem Bischof von Halberstadt um die Vorherrschaft am Nordrand des Harzes, in dem er letztlich unterlag, lieferte den Stoff für mehrere Sagen und literarische Werke.

Die Grafen von Blankenburg, die Grafen von Regenstein/Regenstein und die Grafen von Regenstein/Heimburg führten ihre Ahnenreihe auf den gemeinsamen Vorfahren Poppo von Blankenburg zurück. (Literatur: Allgemeine Deutsche Biographie - ADB)

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Elster, Dr. Julius und Geitel, Hans

Julius Elster (1854 – 1920) und Hans Geitel (1855 – 1923) lernten sich schon als Schuljungen in Blankenburg (Harz) kennen. Sie studierten Mathematik und Physik in Heidelberg. 1879 erwarb Elster den Titel Dr. phil. und in seinem Probejahr als Lehrer arbeitete er in Blankenburg (Harz). Sein Freund holte ihn nach Wolfenbüttel. An dem dortigen Gymnasium waren beide als Gymnasiallehrer tätig. Gemeinsam führten sie physikalische Experimente durch und sie taten dies mit dem Erfolg, dass sie mehrere bedeutende Entdeckungen und Erfindungen machten. Ihre bedeutendste wissenschaftliche Leistung ist die Erfindung der Fotozelle. Damit schufen sie z.B. die Grundlage für die Entwicklung der licht-elektrischen Fotometrie und die Grundlage für die Tonfilmprojektion. Sie leiteten eine neue Phase luft-elektrischer Forschungen ein, als sie die Ionen-Lehre auf den Bereich der atmosphärischen Elektrizität übertrugen. Die Ionen-Lehre führte sie zur Erforschung der Radioaktivität. Hier formulierten sie richtungsweisende Gedanken und waren so die ersten Wissenschaftler die den Begriff Atomenergie gebrauchten. Ihre Leistungen wurden von dem Kreis der Fachwissenschaftler anerkannt, so dass man sie mehrfach für den Physik-Nobelpreis vorschlug. Sie erhielten vielfache Ehrungen darunter das Angebot zweier Professuren an der Universität in Breslau, die sie aber aus persönlichen Gründen ablehnten. Beide Wissenschaftler hinterließen zahlreiche Publikationen. (Literatur: Braunschweigisches Biographisches Lexikon. Hannover 1996 )

Erinnerungsprojekt Elster und Geitel
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Eintrag im Technikatlas

Erdmann, Carl

Von: Christoph Georg Rohrbach, 27.11.2023

Mittelalterhistoriker, Gegner des Nationalsozialismus, eine „unbekannte Berühmtheit“: Wie wird uns ein vergessener Blankenburger wieder vertraut?

Zum 125. Geburtstag Carl Erdmanns (1898–1945) bieten sich viele Gelegenheiten, diesem international bedeutenden Forscher auf die Spur zu kommen. Nicht wenige Orte unserer Region bilden Bezugspunkte zum Leben und auch zur Forschung Erdmanns.

So lässt sich etwa am westlichen Ende der August-Winnig-Straße eine Villa finden, das Haus mit der Nummer 2, in welche die sechsköpfige, jedoch vaterlose Familie Erdmann aus dem fernen Estland zog, um in Blankenburg eine neue Heimat zu finden. Damals war das Haus noch als Sedanstraße 4 gekennzeichnet. Anfangs hatte die deutsch-baltische Familie Schwierigkeiten, in der örtlichen Gesellschaft Fuß zu fassen.

Mit dem Ersten Weltkrieg trafen zwei Schicksalsschläge die Familie. Die beiden älteren Brüder Carl Erdmanns waren an der Westfront. Guido wurde bereits 1914 tödlich verletzt und fand sein Grab auf dem Blankenburger Waldfriedhof, in der Mitte der ersten Reihe der Ehrenanlage. Eberhard kehrte nicht aus dem Krieg zurück. Der Verlust beider Brüder prägte den jungen Carl.

Bis zum Abitur besuchte Carl Erdmann das Gymnasium „Am Thie“, damals noch am oberen Ende der Parkanlage gelegen, in dem Gebäude, welches heute die Sekundarschule „August Bebel“ beherbergt. Der damalige Lehrer und spätere Direktor Ernst Witte wurde ein Freund Erdmanns. Nachdem er sein Studium und seine mehrjährigen Aufenthalte in Portugal und Italien beendet hatte und nach Berlin gezogen war, kam er bei Besuchen in Blankenburg wiederholt bei seinem alten Lehrer Witte in der Rübeländer Straße 7 unter. Erdmann war bei einem Forschungsinstitut beschäftigt und publizierte zahlreiche Aufsätze. Seine 1935 erschienene Schrift „Die Entstehung des Kreuzzugsgedankens“ machen ihn heute noch international zu einem bedeutenden Mittelalterhistoriker.

Wenn sich der in Berlin arbeitende Erdmann im Harz aufhielt, erkundete er die Umgebung, auch in wissenschaftlicher Hinsicht. So äußerte er sich zur Geschichte der Königspfalz Bodfeld, die heute beim Schlosskopf zwischen Elbingerode und Heimburg lokalisiert wird. Dem Geschichtsbild der Nationalsozialisten trat Erdmann mehrfach trotzig und mutig entgegen. Dazu zählt auch seine Auseinandersetzung mit der Krypta und der angeblichen Auffindung von Gebeinen Heinrichs I. in der Stiftskirche Quedlinburg. Als Querulant wahrgenommen, wurde ihm eine Professur verwehrt, obwohl er als aussichtsreicher Kandidat galt.

Die Geburt im fernen Estland, die Arbeit in Lissabon, Rom und Berlin sowie der frühe Tod im Jahr 1945 als Soldat in Zagreb zählen zu den Gründen, die die Erinnerung an Erdmann in unserer Stadt über Generationen verblassen ließen. Es ist dem Blankenburger Siegfried Panterodt und dem Heidelberger Professor Dr. Folker Reichert zu verdanken, dass Carl Erdmanns Leben in den letzten beiden Jahrzehnten aufgearbeitet wurde. Um unser Gedächtnis aufzufrischen, können wir nun Erdmanns Leben erlesen und in der Region den Spuren wortwörtlich nachgehen. Seit 2011 ist der Wissenschaftspreis des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) nach Carl Erdmann benannt. Ab dem 125. Geburtstag sollten wir an den bedeutenden Blankenburger in Blankenburg erinnern.

Erdmann, Susi

29.01.1968

Als Neunjährige begann Susi Erdmann 1977 mit dem Rodeln und saß in der Naturbahn von Schierke zum ersten Mal auf einem Schlitten. Ihr Talent wird schnell erkannt und früh von ihrem ersten Trainer Werner Stollberg gefördert. Koordination, Athletik, Technik und Materialkenntnisse werden kontinuierlich verfeinert und nach jahrelangem Training startet Susi Erdmann zwei Jahre später erstmals auf einer Kunsteisbahn.

1981 wird Susi Erdmann in die Eliteschule des Sportes, die Kinder- und Elitesportschule in Oberhof/Thüringen aufgenommen, eine Zeit geprägt von äußerster Disziplin. Acht Jahre verbringt sie im Internat, und nimmt während ihrer Schulzeit bereits regelmäßig an landesweiten Wettkämpfen teil. Ihre hervorragenden Leistungen ermöglichen ihr den Einstieg in die Junioren-Nationalmannschaft der DDR. Damit ist der Weg für eine internationale Karriere vorgezeichnet.

Im Jahr 2000 steigt Susi Erdmann um, vom Schlitten in den Zweierbob. Nachdem das IOC entschieden hat, den Damen-Bobsport bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City einzuführen, nutzt Susi Erdmann die Gelegenheit um den Damen-Bobsport maßgeblich mit zu etablieren und legt den Grundstein für Spitzenleistung in einer weiteren Sportart.

Mehr als dreißig Jahren dauert die sportliche Karriere von Susi Erdmann an. 2007 verlässt die 39-jährige die Eisbahn, als neunfache Weltmeisterin, sechsfache Europameisterin, dreifache Gesamt- Weltcupsiegerin und mit drei gewonnenen Olympischen Medaillen.

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Friederike Prinzessin von Hannover

1917 - 1981

Die Prinzessin Friederike Luise wurde 1917 als Tochter Herzog Ernst Augusts von Braunschweig (1887 - 1953) und der Herzogin Victoria Louise (1892 - 1981), Tochter Kaiser Wilhelms II., im Kleinen Schloss in Blankenburg (Harz) geboren.
Sie verlebt eine glückliche Kindheit behütet von der Familie in Gmunden. Als diese nach Blankenburg (Harz) zurückkehrte, unterrichteten sie Hauslehrer. Im Anschluss besuchte sie verschiedene Internate. So lernte sie in Italien Paul von Griechenland kennen.
Die Bekanntschaft vertiefte sich während der Olympischen Spiele in Berlin, so dass Heiratspläne entstanden. Die Abschiedsfeier des Paares auf dem Schloss Blankenburg war für lange Zeit das letzte glanzvolle Ereignis dort. Die Trauung des Paares fand 1938 in Athen statt. Als Hitler Griechenland überfiel, floh die Familie des Kronprinzen Paul 1941 mit den Kindern Sophie und Konstantin über verschiedene Stationen nach Kapstadt.
Nach dem Ende des Krieges 1946 wurde in Griechenland durch eine Volksabstimmung die Wiedereinführung der Monarchie beschlossen. Der König Georg der II. kehrte zurück.
Als er 1947 starb, folgte ihm der Ehemann von Friederike, der „Kronprinz Paul“ als Paul der I. auf dem griechischen Thron. Friederike wurde Königin der Griechen.
Sie ist Mutter von drei Kindern. Bereits 1938 erfolgte die Geburt der ältesten Tochter Sophia, die später an der Seite von Juan Carlos Königin von Spanien wurde.
Im Februar 1968 besuchte Friederike von Griechenland Madrid, um ihrer Tochter Sophia und ihren Schwiegersohn Juan Carlos zur Geburt des Stammhalters Felipe zu gratulieren.
Der einzige Sohn der Königin Friederike, Konstantin II. wurde 1940 geboren. Als König Paul I. im Jahre 1964 starb, war er gerade 24 Jahre alt, so dass Konstantin als sein Nachfolger nur über wenig politische Erfahrungen verfügte.
Er übernahm nach dem frühen Tod seines Vaters das Amt des Staatsoberhauptes in Griechenland als König Konstantin II.
Schon 1967 musste er aber nach dem Putsch der Obristen das Land verlassen. Seit diesem Putsch lebte er in London im Exil. Königin Friederikes jüngste Tochter, Irene (geb.1942), blieb unverheiratet. Seit dem Tod ihrer Mutter 1981 wurde Spanien die Wahlheimat der Prinzessin Irene.

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Glümer, Claire von

1825 – 1906

Die Tochter eines Advokaten und Notares wurde in Blankenburg (Harz) in der Mühlbachstraße 2 geboren. Da ihr Vater sich politisch betätigte, musste die Familie ins Ausland fliehen. Erst 1848 kehrte Claire von Glümer nach Deutschland zurück. 1849 wurde sie im Auftrag des Vaters Parlamentsberichterstatterin für die Magdeburger Zeitung. Noch im gleichen Jahr unternahm sie einen Befreiungsversuch für ihren Bruder, der letztlich zur eigenen kurzzeitigen Verhaftung führte. Nach der Begnadigung ihres Bruders, der am Dresdner Aufstand 1849 teilgenommen hatte, zog von Glümer mit ihrer Freundin nach Dresden. Sie arbeitete als Übersetzerin und Romanschriftstellerin. Ihr Pseudonym war „Elise von Gleichen“. (Literatur: Braunschweigisches Biographisches Lexikon. Hannover 1996)

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Gnauck-Kühne, Elisabeth

1850 – 1917

Die Volksschullehrerin gründete in Blankenburg (Harz) 1875 ein Pensionat für Töchter höhere Stände. Mit dieser Einrichtung hatte sie schnell Erfolg, da die Töchter aus Familien bekannter Persönlichkeiten ihr Pensionat besuchten und sie selbst sich als eine gute Pädagogin erwies. Nach dem Scheitern ihrer Ehe mit einem Nervenarzt aus Blankenburg (Harz) verkaufte sie das Pensionat und studierte Sozialwissenschaften in Berlin. Sie lernte dort die Sorgen und Nöte von Arbeiterinnen kennen und setzte sich für das Recht der Frauen auf Bildung ein. Ihr Hauptthema wurde aber die soziale Lage der Frauen. Publizistisch wirkte sie in diesem Sinne für die Gleichberechtigung der Frauen. Gleichzeitig errang sie sich auch einen Namen als Schriftstellerin in dem sie u. a eine Märchensammlung und den Roman Williram schrieb. Nach Blankenburg (Harz) zurückgekehrt, verstarb sie dort 1917. (Literatur: Braunschweigisches Biographisches Lexikon. Hannover 1996)

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Herzog Ludwig Rudolf von Braunschweig/Lüneburg

1671 - 1735

Der Herzog regierte das Fürstentum Blankenburg von 1714 bis 1735. 1707 war in Verbindung mit der Ehe seiner ältesten Tochter Elisabeth Christine die durch einen Familienvertrag als Versorgung dem Herzog zugesprochene Grafschaft durch den Kaiser für ihn zum erblichen Fürstentum erhoben worden. (Literatur: ADB)

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Hüfner, Tatjana

30.04.1983

Olympiasiegerin und achtfache Weltmeisterin im Rennrodeln

1988 zog Tatjana Hüfner mit ihrer Familie in den Harz. Zunächst begleitete sie ihren Bruder zum Rodel-Training, bis sie ab 1992 selbst für den RC Blankenburg an den Start ging. Betreut wurde sie von den Trainern Helmut Zimmermann und Hans-Werner Stollberg.
Als viermalige Jugend-Harzmeisterin und Landesmeisterin im Rennrodeln von Sachsen-Anhalt ging sie 1997 an die Sportschule Oberwiesenthal. Durch ihre Erfolge im Juniorenbereich erfolgte 2003 der Sprung in die Rodel-Damen-Nationalmannschaft.

Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin belegte sie den dritten Platz und gewann ihre erste Olympische Medaille. 2007 gewann sie in Igls ihren ersten von insgesamt acht Weltmeistertiteln und krönte sich in der Saison 2007/08 auch erstmals zur Gesamtweltcupsiegerin. Tatjana Hüfner ist die erste Frau die fünf Gesamtweltcupsiege in Folge im Rodelsport erringen konnte. Ihren größten sportlichen Erfolg feierte sie am 16. Februar 2010, als sie bei den Olympischen Spielen in Vancouver im Einsitzer Olympiasiegerin wurde. Im selben Jahr wurde Tatjana Hüfner als Mitglied des Rodelclubs Blankenburg zur Sportlerin des Jahres Sachsen-Anhalt gewählt. Im Februar 2014 gewann sie bei den Olympischen Spielen in Sotschi die Silbermedaille. Bei ihrer vierten Teilnahme bei Olympischen Spielen erreichte sie 2018 in Pyeongchang den vierten Platz.
 
Mit fünf Einzel-Weltmeistertiteln ist sie die erfolgreichste Rennrodlerin bei Weltmeisterschaften, und mit 38 Siegen in Weltcup-Einzelrennen ist sie nach Natalie Geisenberger die erfolgreichste Rennrodlerin in diesem Bereich.

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Just, Adolf

1859-1935

Der spätere Naturkundler und Wiederentdecker der Heilerde, wurde in Lithhorst bei Hannover geboren. Kränklich veranlagt, absolvierte er eine Buchhändlerlehre in Braunschweig. Bereits in diese Zeit fällt seine erste intensive Beschäftigung mit Naturheilverfahren, da er bei der Schulmedizin keine Hilfe fand. Letztere brachten ihn u.a. erst Licht-Luftbäder. Sein Erfolg veranlasste Just 1896 zur Einrichtung eines Sanatoriums im Eckertal zwischen Bad Harzburg und Ilsenburg.
Vegetarische Ernährung und Licht-Lufttherapie wurden zu Hauptpfeilern der dort angebotenen Kuren. 1908 übergab er die von ihm geschaffene Einrichtung seinem Bruder und zog nach Blankenburg (Harz). Hier beschäftigte sich Just besonders mit dem Problem der Wiederentdeckung der Heilerde und dem biologischen Obstanbau. 1918 konnte er, da er eine besondere Formation heilkräftigen Löss und ein Verfahren zu dessen Aufbereitung gefunden hatte, in Blankenburg (Harz) die Luvos Heilerdegesellschaft gründen, mit der er einen großen wirtschaftlichen Erfolg hatte.
In zahlreichen Publikationen verbreitete er seine Vorstellungen zur Naturheilkunde. Er gehörte mit zu deren wichtigsten Protagonisten in Deutschland, die dieser neben der Schulmedizin eine eigenständige Entwicklung ermöglichten.

Artikel auf luvos.de
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Kater, Toni

1977

Musikerin und Autorin

Toni Kater ist der Künstlername von Anett Ecklebe, die 1977 in Blankenburg geboren wurde. Seit über 20 Jahren ist Toni Kater als Musikerin und Autorin tätig. Im Jahr 2004 erschein ihr Debutalbum "Gegen die Zeit", seitdem ist sie regelmäßig auf der Bühne zusehen. 2005 folgte das Album "Futter". 2012 erschein ihr drittes Studioalbum "Sie fiel vom Himmel" auf ihrem eigenen Label Toni Kater Records. 2013 veröffentlichte Toni Kater das Instrumentalalbum "airborne". 2015 erschien das Album "Eigentum".

„Ihre Lieder sind voller Poesie, ungewöhnlicher Bilder, Tiefe und Humor. „…Wer diese unkokette menschlich frisch-authentische Offenbarung live erlebt, klebt nicht nur fasziniert an ihrer zerbrechlich-androgynen Erscheinung, sondern wird von ihren klug verträumten Texten weggetragen…“ (Kieler Nachrichten, 05/2012)

Neben ihrem Solo Projekt schreibt und performt die in Berlin lebende Künstlerin auch Film- und Theatermusik und schreibt lustige Fabeln. Bisher erschienen drei Fabelbücher von ihr: Graf Rudi (2011) Der Igel und die Fledermaus (2013), Der Tintenfisch (2017).

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Koldewey, Dr. Robert

1855 – 1925

Als Sohn eines Steueraufsehers wurde der zukünftige Archäologe in Blankenburg (Harz) geboren. Er studierte Architektur, Kunstgeschichte und Archäologie in Berlin, München und Wien. In Hamburg war er als Architekt tätig und erhielt die endgültige Anregung zur Beschäftigung mit der Archäologie. Er arbeitete auf verschiedenen Ausgrabungsplätzen bis er 1897 - 1898 in Mesopotamien mit der Suche nach neuen Ausgrabungsorten beauftragt wurde. So wurde er auch der Leiter, der von den Berliner Museen angeregten über ein Jahrzehnt andauernden Ausgrabungen in Babylon. Bei seinen in der Ruinenstadt durchgeführten Freilegungen von Grundmauern antiker Gebäude wies er mehrere in der Bibel genannte Bauten nach. Der Prof. u. Archäologe grub in Babylon u. a. das heute weltbekannte Ischtar-Tor aus. Er erreichte diese Erfolge mit seiner modernen Grabungsmethodik. 1924 wurde die Koldewey-Gesellschaft als Verständigungsplattform für die archäologische Bauforschung, die er in erster Linie auf eine wissenschaftliche Grundlage stellte, gegründet.

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Ledebur, Adolf

1837 - 1908

Der Eisenhüttenfachmann gehört zweifellos zu den Persönlichkeiten, die wie nur wenige andere dem Namen ihres Geburtsortes in der Welt Ehre erwiesen. Natürlich waren seine Entdeckungen nicht so spektakulär wie z. B. die des Archäologen Koldewey. Als Fachmann der Eisenhüttenkunde war und ist Adolf Ledebur aber noch heute in Fachkreisen international bekannt. Von 1884 bis 1905 hatte er den Lehrstuhl für Eisenhüttenkunde an der Bergakademie in Freiberg inne. In der Fachwelt wurde er bekannt durch 12 Buchpublikationen und über 155 wissenschaftliche Aufsätze, die letztlich alle das Ziel hatten, den Roh- und Werkstoff Eisen zum Wohle des Menschen besser zu erschließen. Nach dem Blankenburger Ledebur wurde sogar ein Gefügebestandteil des Eisens das Ledeburit benannt. Ledebur entsprach mit dieser Eigenart aber wohl selbst auch dem Bild, der etwas rauen Hüttenleuten aus dem Harz, deren Wesensart und Sprache oft der Umgang mit dem Metall geprägt hatte. (Literatur: Braunschweigisches Biographisches Lexikon. Hannover 1996)

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Lutze, Manuela

20.03.1974

Ruder-Olympiasiegerin

Über die Leichtathletik kam Manuela Lutze zum Rudern. Ihr Olympiadebut feierte sie 1996 in  Atlanta im Doppelzweier, wo sie den fünften Platz belegte. Danach wechselte sie auf den Doppelvierer, mit diesem Boot wurde sie 1997, 1998, 1999, 2001 und 2002 Weltmeisterin.
Bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney sowie 2004 in Athen wurde sie jeweils Olympiasiegerin im Doppelvierer. Eigentlich hatte sie 2004 ihre Karriere beendet, begann aber 2006 wieder mit dem Rudern und gewann bei den Spielen 2008 in Peking die Bronzemedaille.

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Müller, Karl von

1873 – 1923

Der Kapitän des kleinen Kreuzers „Emden“ Karl von Müller wurde in den ersten Monaten des I. Weltkrieges bekannt, als er mit seinem Schiff in südostasiatischen und indischen Gewässern allein auf sich gestellt als Handelsstörer den Krieg bis zur Zerstörung seines Schiffes führte.
Selbst die Zeitung “Times“ bezeichnete ihn als ritterlichen Gegner. Sein Name ist deshalb international bekannt. Die Episode in der Seekriegsgeschichte fand sowohl Eingang in Publikationen englischsprachiger als auch französischer Autoren.

Die Familie von Müller lebte seit 1896 in Blankenburg (Harz), da sein Vater, ein Gendarmerieoffizier, vorzeitig aus gesundheitlichen Gründen aus dem Dienst ausscheiden musste und er einen zentral in Deutschland gelegenen Wohnort gesucht hatte. Das Haus der Familie in Blankenburg (Harz) übernahm Karl von Müller nach dem Tod seiner Mutter und seiner Entlassung aus der englischen Kriegsgefangenschaft. Er wohnte dort mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern sowie seiner Schwester bis zu seinem eigenen Tod 1923. (Literatur: Braunschweigisches Biographisches Lexikon. Hannover 1996)

emdenfamilie.de
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Oettingen, Christine Luise von

1671 - 1747

Sie war Ehefrau des Herzogs Ludwig Rudolf von Braunschweig-Lüneburg zu Blankenburg. Am Blankenburger Hof beeinflusste sie maßgeblich die Personalpolitik. Blankenburg (Harz) wurde ihr als Witwensitz zugewiesen. Sie erhielt hier die Einrichtungen des Hofes bis zu ihrem Tod 1747. Auf Grund der Heiratsverbindungen ihrer Töchter und Enkel mit führenden Adelshäusern Europas nannte man sie auch „Mater Augusta“.

oettingen-spielberg.de
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Olfermann, Johann Elias

1776 – 1822

Der Hzgl. Braunschweigische Generalmajor wurde in Braunschweig als Sohn eines Schneiders geboren. Nach seiner Lehre ging er mit 18 Jahren nach England und stieg dort im Armeedienst in den Feldzügen gegen Napoleon schnell in den Offiziersrang auf, da er sich durch Sprachtalent, Verhandlungsgeschick und persönlichen Mut auszeichnete. 1913 kehrte er wegen einer Krankheit nach England zurück, wo er beurlaubt in den Dienst von Herzog Friedrich Wilhelm in der Funktion eines Hilfs-General-Adjutanten trat. Nach der Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig gelang Olfermann faktisch die Inbesitznahme des Herzogtums Braunschweig für Herzog Friedrich Wilhelm und die Aufstellung eines größeren braunschweigischen Truppenkontingentes zum Kampf gegen Napoleon. Nach dem Tod des Herzogs bei Quatre Bras 1815 führte Olfermann diese Truppen, die mit zum Sieg von Waterloo beitrugen. Zum Generalmajor befördert, wurde er in Braunschweig zum Kommandeur des aktiven Truppencorps ernannt. In dieser Funktion vertrat er bei der Demobilisierung die Interessen der von ihm angeworbenen Offiziere und Soldaten. Noch in Paris hatte er eine Unterstützungskasse für bedürftige braunschweigische Soldaten gegründet. Die Konflikte, die sich aus der Verringerung der Truppenstärke ergaben, führten 1818 schließlich zur Ablösung des Generals. Seit jenem Jahr lebte er mit seiner Familie in Blankenburg (Harz), wo er 1822 an einem Schlaganfall verstarb. (deutsche-biographie.de)

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Radowitz, Josef Maria

1797 - 1853

Der spätere preußische General und Außenminister wurde in Blankenburg (Harz) geboren. Ab 1808 besuchte er mehrere Militärschulen, darunter die (Ecole polytechniqe) in Paris und trat 1812 als Artillerieoffizier in die westfälische Armee ein. Er überstand die Ereignisse des Jahres 1813 und war 1815 bereits als Hauptmann Lehrer für militärische u. mathematische Wissenschaften an der Kadettenanstalt in Kassel, sowie als Geschichtslehrer der kurfürstlichen Prinzessinnen tätig. 1823 gelang es ihm als Hauptmann im Generalstab in preußische Dienste zu treten, wo er enge Verbindung zum Kronprinzen und damit zum preußischen Hof gewann. Durch seine Heirat mit Gräfin Marie v. Voß festigte er seine Verbindung zu Preußen. Als 1840 Friedrich Wilhelm der IV. preußischer König wurde, versuchte Radowitz, ihn zu einer aktiven Politik in der deutschen Frage zu veranlassen. 1847 schlug er z.B. dem König eine Bundesreform mit dem Ziel einer preußischen Führung in Deutschland vor. Am 27.09.1850 trat er als Minister auch förmlich an die Spitze der von ihm tatsächlich seit Mai 1849 geleiteten Außenpolitik Preußens, nahm aber, da seine Pläne scheiterten, bereits am 03.11. seine Entlassung. Von Radowitz ist der Autor zahlreicher Lehrbücher und politische Schriften. (deutsche-biographie.de)

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Schleinitz, Alexander von

1807 – 1885

Als Sohn des Präsidenten der hier befindlichen fürstlichen Regierung wurde Alexander v. Schleinitz in Blankenburg (Harz) geboren. Er ist der jüngere Bruder des langjährigen braunschweigischen Staatsministers Wilhelm von Schleinitz. Nach seinem Studium trat Alexander von Schleinitz in den preußischen Staatsdienst ein und bewehrte sich dort als Diplomat und amtierte schließlich als Minister des Auswärtigen. Während eines mehrjährigen Rückzugs aus der Politik nach Koblenz knüpfte er engen Kontakt zu dem späteren Kaiser Friedrich Wilhelm I. und dessen Gemahlin. 1858 wurde er von Letzterem erneut zum Außenminister berufen. Wegen seiner Neutralitätspolitik im Krieg von Italien und Frankreich gegen Österreich musste er jedoch 1861 zurücktreten und übernahm das Ministerium des königlichen Hauses in Berlin welches er bis zu seinem Tod verwaltete. Von Schleinitz, der sich seit der Zeit in Koblenz der Gunst Friedrich Wilhelms erfreuten konnte, wurde 1879 der Titel eines Grafen verliehen. Er galt am preußischen Hof als der vollendete Hof– und Staatsmann. Der literarisch-künstlerische Salon seiner Frau hatte jedoch den Ruf, ein Sammelpunkt der höfischen Opposition gegen Bismarck zu sein. (deutsche-biographie.de)

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Spengler, Oswald

1880 – 1936

Der Geschichts- und Kulturphilosoph wurde als Sohn eines Postbeamten in Blankenburg (Harz) geboren. Hier hat er die ersten Kindheitsjahre verbracht. Das Haus Herzogstr. 18 ließ die bekannte Tänzerin Adele Granzow, eine Tante Oswald Spenglers, vom Baumeister Elsner im Stil der „Gründerzeit“ (um 1876) errichten. Seit 1883 war es Eigentum der Eltern des Geschichtsphilosophen, der hier in dem für ihn eingerichteten Zimmer im ersten Stock seine Dissertation schrieb. Auch später wohnte er mehrfach hier.
Das Vorwort zu seinem Hauptwerk „Untergang des Abendlandes (2 Bd. 18 - 22 )“ aus dem Jahr 1922 entstand in der Harzstadt. Letzteres beschreibt acht in sich geschlossene Kulturen, zwischen denen es keine Kommunikation gibt. Aus dem Gedanken der morphologischen Entwicklung der Kulturen gewann Spengler seine Untergangsvorstellung, Spengler vertrat einen konservativen politischen Standpunkt, der von ihm in verschiedenen nachfolgenden politischen Schriften mehrfach dargelegt wurde.

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Artikel bei Wikipedia zum "Untergang des Abendlandes"
Biographie beim Deutschen Historischen Museum
Spiegel Essay
Eintrag bei zeno.org
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St. Victor, Hugo von

1097 - 1141

Der bedeutende Scholastiker wird z.T. auch als Graf von Blankenburg bezeichnet. Er war, wenn die Aussagen einiger Historiker richtig sind, sowohl mit dem Bischof Reinert von Halberstadt und dem Grafen Poppo von Blankenburg verwandt. Recht sicher scheint es zu sein, dass er die Klosterschule in Hadmersleben besucht hat.

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Sturm, Leonhard

1669 – 1719

Der spätere Professor wurde am 05.11.1669 in Altdorf geboren. Sturm studierte Theologie und Baukunst. 1688 wurde er Magister und 1694 Nachfolger von Lauterbach an der Ritterakademie in Wolfenbüttel. Sein erstes Werk über die Baukunst veröffentlichte er 1699. 1702 folgte Sturm der Berufung an die Universität nach Frankfurt/Oder. Ab 1711 war er Baudirektor in Schwerin. 1713 nach dem Tod des Arbeitgebers lebte er zeitweise von seinen Schriften. Da er Herzog Ludwig Rudolf von Braunschweig/Lüneburg durch seine Zeit in Wolfenbüttel kannte, nahm er dessen Berufung als Baudirektor nach Blankenburg (Harz) an. Kaum angekommen verstarb er hier 1719. Als Architekt versuchte er, klassische mit nationalen Formen zu verbinden. Für die Protestanten forderte er die Predigtkirche, die möglichst vielen Gläubigen erlaubte, die Predigt zu sehen und zu hören. Er entwickelte z.B. als einer der ersten Architekten überhaupt Vorstellungen von einem selbständigen Museumsgebäude. (Literatur: ADB)

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Süpplingenburg, Lothar von

1075 - 1125

Der Graf im Harzgau und spätere Sachsenherzog, König und Kaiser ist der erste urkundlich nachweisbare Besitzer der Blankenburg am Nordrand des Harzes.
Seine Ministerialen, die sich auch noch später nach Burg benannten, setzte er um, als er die Blankenburg und die dazugehörige Grafschaft an den Grafen Poppo vergab, der sich ab 1133 nach der Blankenburg benannte.

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Längere Zeit lebten in Blankenburg (Harz) verschiedene Personen des öffentlichen Interesses, wie zum Beispiel der Forstmeister Zanthier, der spätere König Ludwig XVIII. von FrankreichHermann Blumenau der Begründer der nach ihm benannten Stadt in Brasilien, Albert Schneider Eisenbahndirektor und Mitbegründer des Harzclubs, der Apotheker Hampe, der wegen seiner botanischen Forschungen bekannt wurde oder Johann Bernhard Reemtsma mit seinen Söhnen sowie viele weitere.

Gäste der Stadt waren z.B. Johann Wolfgang von GoetheMartin Anderson Nexö, Gotthold Ephraim LessingLudwig RichterOtto v. BismarckWilhelm RaabeRicarda HuchHans Christian AndersenKaiser Wilhelm I.Kaiser Wilhelm II. und viele andere prominente Persönlichkeiten.